News Presse

Eine Geschichte voller Dynamik und Ästhetik

Als sich eine halbe Stunde vor 10 Uhr die Türen des Sportforums Berlin für die Zuschauer öffneten, war sie bereits spürbar – die Vorfreude auf einen Finaltag der Extraklasse. Nach anstrengenden, nervenaufreibenden und langen Tagen war es endlich soweit. Die 5 Endspiele der YONEX German Junior standen auf dem Programm.

Pünktlich um 10.00 Uhr dröhnten die Bässe der Einmarschmusik zum ersten Spiel des Tages durch die Halle. Hallensprecher und Abteilungsleiter des ausrichtenden Vereins Marcus Köster zelebrierte diese schon traditionelle Vorstellung der Spieler*innen. Doch zunächst durften die Offiziellen auf das Spielfeld und sich den Zuschauern präsentieren. Denn auch ihre Leistung war in den vergangenen Tagen von besonderer Natur. Sachlich, professionell und mit dem nötigen Fingerspitzengefühl leiteten sie die Spiele. Auch heute sind sie ein ganz wichtiger Bestandteil dieses Turniers. Stuhlschiedsrichter, Aufschlagrichter und vier Linienrichter gehören zur Standardausrüstung eines Finalspiels, denn am Ende können Millimeter über Sieg oder Niederlage entscheiden.

Zurück zu den Protagonisten: Das Mixed-Finale war eine rein chinesische Angelegenheit: Gao/Huang trafen auf Zhu/Liao. Beide hatten sich souverän für das Finale qualifiziert. Vom ersten Ballwechsel an war zu sehen, dass es ein heißes Match werden würde. Nach 11 gespielten Punkten wurde der Ball bereits mehrfach gewechselt, da das gefiederte Spielgerät von beiden Herren vor allem mit Jumpsmashes regelrecht malträtiert wurde. Bis zum Ende des dritten Satzes war nicht klar, wer hier der Favorit war. 18:21 und 22:20 aus Sicht von Gao/Huang (CHN) hieß es nach knapp 40 Minuten Spielzeit. Auch der Entscheidungssatz ging über die volle Distanz und endete mit 21:19 für Gao/Huang (CHN).

Im Herreneinzel standen sich Malaysia in Person von Eogene Ewe und Japan mit dem niederländischen Juniorenmeister von vor einer Woche, Yudai Okimoto, gegenüber. Auch hier ging es in den entscheidenden dritten Satz. Okimoto, der von seinen Landsleuten immer wieder lautstark angefeuert wurde, kämpfte während des gesamten Matches mit einer Oberschenkelverletzung, die ihn immer wieder zu medizinischen Pausen zwang. Dennoch konnte er seine Leistung abrufen, fegte wie ein Wirbelwind über den Platz und überzeugte mit verzögerten Angriffsschlägen aus dem Hinterfeld. In einem Herzschlagfinale sicherte sich Okimoto seinen zweiten Titel in Folge bei den YONEX German Junior 2023.

Wer beim Damendoppel an lange Clear-Rallyes oder Drop-Duelle denkt, wurde im Finale zwischen Sudo/Yamakita (JPN) und Li/Zhang (CHN) eines Besseren belehrt. Nicht nur in Sachen Geschwindigkeit, sondern auch in Sachen Schlaghärte standen die Damen den Herren kaum nach. Beeindruckend war vor allem die Sicherheit in der Defensive, die es beiden Paarungen unglaublich schwer machte, zu einfachen Punkten zu kommen. Im ersten Satz konnten sich die Japanerinnen deutlich mit 21:11 durchsetzen und alle dachten, dass dies das erste Zweisatzspiel des Tages werden würde. Doch die Chinesinnen Li/Zhang drehten im zweiten Satz mächtig auf und entschieden diesen für sich. Es folgte ein Kopf-an-Kopf-Rennen mit langen und intensiven Ballwechseln, bis die Japanerinnen einen Gang höher schalteten.

Im Dameneinzel standen sich Mihane Endo (JPN) und Xu Wen Jing (CHN) gegenüber. Die Japanerin übernahm schnell das Kommando und zwang die Chinesin immer wieder in die Defensive. So konnte schnell ein 6-Punkte-Vorsprung herausgespielt werden, der bis zum 20:14 gehalten werden konnte. Doch dann unterliefen Mihane Endo immer wieder kleine Ungenauigkeiten, die Xu Wen Jing zurück ins Spiel brachten. So endete der erste Satz mit 21:19 für Endo knapper als erwartet. Im zweiten Satz drehte Xu dann richtig auf, gab keinen Ball verloren und kämpfte sich zurück ins Spiel. So ging der zweite Satz überraschend deutlich mit 21:7 an den Chinesen. Damit war das vierte Match des Tages das vierte Dreisatzmatch im Finale. Das gefiel den Zuschauern, die bisher in jedem Match auf ihre Kosten gekommen waren. Und auch dieser Satz ging fast über die volle Distanz. Am Ende setzte sich Xu mit 21:15 durch und sicherte sich den Pokal der YONEX German Junior 2023.

Das letzte und vielleicht spektakulärste Spiel des Tages war das Finale im Herrendoppel. Schnelligkeit, Sprungkraft, Abwehrstärke und unglaubliche Aufschlagsituationen wurden den Zuschauern im Sekundentakt geboten und versetzten viele Besucher des Sportforums in Staunen. Vor allem die Koreaner waren blitzschnell am Schläger und bereiteten den Chinesen ein ums andere Mal Probleme, ihre Angriffe durchzubringen. Chen/Lin (CHN) gewannen den ersten Satz mit 23:21. Doch wer das Finale des Tages vor Augen hatte, wusste, dass heute drei Sätze an der Tagesordnung waren. Und so kam es schließlich auch. Die Koreaner Lee/Park variierten ihre Angriffe und das Tempo und erspielten sich so einen Vorteil, der ihnen den zweiten Satz mit 21:14 einbrachte. Im Entscheidungssatz pfiffen die Bälle nur so über das Netz – Ermüdungserscheinungen nach den kräftezehrenden Ballwechseln waren auf beiden Seiten nicht zu erkennen. Emotional feierten die Koreaner schließlich ihren ersten verwandelten Matchball.

Das war sie also – die 13. YONEX German Junior im Berliner Sportforum. Manfred Kehrberg zieht ein durchweg positives Resümee, ist sehr zufrieden mit dem Turnierverlauf in der Bundeshauptstadt und freut sich schon auf die nächste Auflage 2024. Dann allerdings wird Manfred Kehrberg nicht mehr als Turnierdirektor agieren. Er geht nach 13 erfolgreichen Jahren, in denen sich das Turnier fest im Berliner Veranstaltungskalender etabliert hat, in den wohlverdienten German-Junior-Ruhestand. Zwar wird er der SG EBT Berlin weiterhin erhalten bleiben, aber das Zepter und die Position, an der alle Fäden zusammenlaufen, übergibt er an die nächste Generation. „Vielen Dank, Manfred, für 13 anstrengende und kräftezehrende, aber vor allem erfolgreiche und lustige Jahre bei den YONEX German Junior. Das gesamte Organisationsteam dankt Dir für Deinen unermüdlichen Einsatz.

Euer GJ-Team

News Presse

4 spannende Tage – 1 Finaltag wartet

Während das Organisationsteam der SG EBT Berlin (Ausrichter) die Halle umbaut, aufräumt und für den großen Finaltag am Sonntag vorbereitet, lässt Turnierdirektor Manfred Kehrberg bereits die Gedanken an die intensiven, aber auch wunderschönen letzten 4 Turniertage schweifen. 5 Disziplinen – 312 Spieler*innen aus 28 Nationen – Melderekord; das liest sich wie ein Märchen. „Nach zwei schwierigen Jahren ohne das größte und bedeutendste europäische Jugendturnier kommt man schon ins Grübeln. Ist das noch das Richtige für uns? Schaffen wir das Pensum noch? Doch mit unserem Team ist alles möglich. Die einzelnen Stationen, man kann sie kaum aufzählen, haben Unglaubliches geleistet. Shuttle Service, Cafeteria, Turnierbüro, Turnierleitung, Ballservice, Einlass und die vielen freiwilligen Helfer*innen haben dieses Turnier erst zu dem gemacht, was es ist. Darauf bin ich unglaublich stolz“, so Manfred Kehrberg in einem ersten Resümee. Und weiter: Auch in diesem Jahr haben sich alle Nationen bei uns sehr wohl gefühlt. Das ist das Ergebnis der letzten 14 Jahre, in denen es uns gelungen ist, unser Turnier in Berlin immer ein wenig anzupassen und zu verbessern“.

Sportlich war der heutige Samstag der bisher spektakulärste Tag der Woche. In den Viertel- und Halbfinalspielen zeigten vor allem China, Japan und Korea, woran sich der Rest der Welt orientieren sollte. Mit Kraft, Schnelligkeit und Ausdauer flogen die Athlet*innen quasi über das Spielfeld. Besonders beeindruckend war das Herreneinzel zwischen Wang Zi Jun (CHN) und Eogene Ewe (MAS), die sich in drei Sätzen keinen Punkt schenkten. Eogene Ewe war im Entscheidungssatz oft einen Ball besser als sein Gegner und zog verdient mit 21:13 ins Finale ein. Dort wartet morgen der Japaner Yudai Okimoto, der im Parallelspiel dem hochgewachsenen Inder Ayush Shetty die Grenzen aufzeigte.

Im Damendoppel gab es im rein chinesischen 1. Halbfinale eine verletzungsbedingte Aufgabe, so dass das zweite Halbfinale das einzige war, das ausgetragen wurde. Hier wurden die Ballwechsel immer länger. Weder Sudo/Yamakita (JPN) noch Kwai/Park (KOR) schienen in den 50 Minuten Spielzeit einen Fehler machen zu wollen. Immer wieder retteten sie die Ballwechsel aus schier unglaublichen Situationen. Doch sichtlich angeschlagen mussten die Koreanerinnen am Ende die Segel streichen und verloren knapp in zwei Sätzen.

Im Dameneinzel kommt es morgen im Finale zum Duell zwischen Xu Wen Jing (CHN), die sich klar gegen Mei Sudo (JPN) durchsetzen konnte, und Mihane Endo (JPN), die gegen Park Seul (KOR) immerhin drei Sätze benötigte, um verdient zu gewinnen. Mit der Chinesin, die ihrer Landsfrau Sudo keine Chance ließ, hat sie morgen noch eine Rechnung offen.

Eine Klasse für sich sind die Chinesen im Mixed. Bereits im Halbfinale gab es drei chinesische Paarungen, von denen zwei im Finale um die YONEX German Junior Krone kämpfen werden. Zhu Yi Jun / Liao Li Xi (CHN) und Gao Jia Xuan / Huang Ke Xin (CHN) werden morgen alles daran setzen, den Zuschauern spektakuläre Ballwechsel zu bieten.

In den letzten beiden Spielen des Tages wurden die Finalisten im Herrendoppel ermittelt, der für viele schnellsten Disziplin im Badminton. Hier galt die Devise: Wer den Ball hoch spielt, verliert. Die Zuschauerinnen und Zuschauer konnten ihre Köpfe gar nicht so schnell drehen, um wirklich jeden Ball zu sehen. Vor allem das Doppel der an Nummer 1 gesetzten Chinesen Xu/Zhu gegen die Koreaner Lee/Park war im zweiten Satz extrem spannend. Nach einem 15:19-Rückstand drehten die beiden kleinen und wendigen Koreaner das Spiel und gewannen nach verlorenem ersten Satz noch mit 21:19. Diesen Schwung nahmen sie mit in den Entscheidungssatz und sicherten sich verdient den Einzug ins morgige Finale.

Die Finalspiele beginnen um 10:00 Uhr im Sportforum Berlin und werden auf einem Spielfeld ausgetragen. Wir freuen uns auf zahlreiche Zuschauerinnen und Zuschauer.

Euer GJ-Team

News Presse

China zeigt Dominanz

Drei Tage Badminton auf Weltklasseniveau – drei Tage, in denen das Teilnehmerfeld immer kleiner wurde. Die besten Spieler*innen in ihren Disziplinen und Altersklassen wurden ihrer Favoritenrolle gerecht und setzten sich bis auf wenige Ausnahmen durch.

Am heutigen Samstagmorgen um 10:00 Uhr wurden die Achtelfinalspiele im Mixed ausgetragen. Einziger verbliebener europäischer Vertreter war das dänische Mixed mit Mike Vestergaard und Sofie Rojkjaer. Sie lieferten sich spannende Ballwechsel, konnten aber gegen die starken Chinesen Zhu Yi Jun und Liao Li Xi nicht mithalten. Sie schieden in zwei Sätzen aus.

Nun warten die rund 150 Zuschauerinnen und Zuschauer im Sportforum Berlin auf das Halbfinale. Um 15 Uhr geht es weiter. Vor allem die chinesischen Spieler*innen drehten in der letzten Runde auf und wiesen ihre Gegner in die Schranken. Damit sind noch acht chinesische Paarungen im Rennen um die Krone bei den YONEX German Junior 2023. Besonders spannend dürften die rein chinesischen Halbfinals im Mixed und Herrendoppel werden. Dort wird der gefiederte Ball wieder über das Netz geschlagen. Anekdote: Der bisherige Rekord an verbrauchten Bällen in einem Spiel liegt bei 19 (!!) Stück. Mal sehen, ob dieser Rekord gebrochen wird.

Euer GJ-Team